Ortung (2012/2013)

Dokumentarfilm & Videoinstallation, D 2012/2013, DCP 2k flat, 92 Min. & 17 Min.

ORTUNG. Betrachtung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einer kleinen Gemeinde in Deutschland. Seit über einem Jahrhundert – über Kriege und Staaten hinweg – ist das Militär der größte Arbeitgeber. Der Alltag der Gemeinde ist untrennbar mit den Geschehnissen auf dem benachbarten Truppenübungsplatz verbunden. Tagebuch, Tagesbefehl, Bittschrift, Briefe und Fotos erzählen vom Alltag zu verschiedenen Zeiten.

Buch & Regie: KATHRINA EDINGER & EDUARD STÜRMER et al.
Kamera: MARCO KUGEL & EDUARD STÜRMER
Montage & Farbkorrektur: EDUARD STÜRMER
Tongestaltung & Mischung: JONATHAN PAULI

Videoinstallation: MARCO KUGEL & EDUARD STÜRMER

Produktionsfirma: STAATLICHE HOCHSCHULE FÜR GESTALTUNG KARLSRUHE, LUDWIG-MAXIMILIANS-UNIVERSITÄT MÜNCHEN (in Zusammenarbeit), UNIVERSITÄT ZU KÖLN (in Zusammenarbeit), GERDA HENKEL STIFTUNG (in Zusammenarbeit)

STIMMEN
»Hervorragende Arbeit. Ein besonderer Beitrag zu einer zeitgemäßen Erinnerungsarbeit, der durch künstlerische und kulturwissenschaftliche Annäherungsformen an eine schwierige Regionalgeschichte überzeugt. Darüber läd der Film durch seine innovative Filmsprache grundsätzlich zur Reflexion über das Verhältnis von Film und Geschichte ein.«

Stiftung Erinnerung Ulm – Für Demokratie, Toleranz und Menschenwürde, April 2013 

»Der gerade in Deutschland problematische Prozess der Historisierung unserer Vergangenheit kann, kann, muss aber nicht, ein sehr spannender Gegenstand von Erzählung, von Kunst sein. Wenn man das alles noch in sehr schöne Bilder übersetzt, und die vorgefundenen Motive und Geschichten der Melancholie unseres Alltags geradezu poetisch inszeniert, das ist dann wirklich mehr als einen Preis wert.«

Nicolaus Schafhausen, 21. Kunstwettbewerb, Bonn, Mai 2013 

»Obwohl die bedrückende Thematik des Films jeden spezifisch musikalischen Anspruch ausschließt, kann die naheliegende Annahme, dass klangliche Phänomene in dem Film kaum eine bedeutende Rolle spielen, dahingehend relativiert werden, dass nicht nur die sensibel gestaltete Tonspur allgemein von erheblicher Bedeutung für die Konstitution von Zusammenhängen und die Konstruktion der Form ist, sondern dass auch die Auswahl der konkreten einzelnen Realmusiken, die vereinzelt in dem Film auftauchen, gerade ob ihrer Brüche und Unzulänglichkeiten von besonderer Authenzität und damit auch von besonderer Ausruckskraft sind. Ferner kann festgestellt werden, dass der große dramaturgische Bogen, den der Film ORTUNG beschreibt, die klangliche Identität zwischen Silvesterfeuerwerk und Kriegsmanöver sowie den paramilitärischen Charakter tradierter Festkulturen nutzt, um tiefe Verankerung feindseliger und antikommunikativer Verhaltensweisen in unserer Kultur zu versinnbildlichen.«

Matthias Handschick, Ohne Musik. Analytische Betrachtungen zum Dokumentarfilm »Ortung« (2012) in »Überblendungen. Neue Musik mit Film/Video«, Mainz 2016

AUSZEICHNUNGEN (Auswahl)
VORFÜHRUNGEN (Auswahl)
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